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Wer in der Freizeit oft mit dem Fahrrad unterwegs ist, hat zwei Möglichkeiten: Entweder bei einer Radtour entspannt losfahren und schauen, wo man rauskommt.
Oder man überlegt sich vorher eine Strecke und ein Ziel, das man dann ansteuert. Im zweitgenannten Fall (oder nach dem Verfahren und dem orientierungslos umherirren bei Methode 1) kommen Fahrrad Navi Apps ins Spiel.
Eine Fahrrad Navi App leistet genau das Gleiche wie das Navigationsgerät im Auto – es führt sie von A nach B. Allerdings eben nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad und auf einem Smartphone installiert.
Wir haben für sie in unserem Fahrrad Navi Apps einige der bekanntesten und am weitest verbreitetsten Fahrrad Navi Apps genauer unter die Lupe genommen und sagen ihnen, was diese taugen.
Komoot im Test
Komoot ist einer der Klassiker unter den Fahrrad Navi Apps. Die im Download kostenlose App ist sowohl für Smartphones mit iOS als auch Android verfügbar. Komoot ist aber nicht nur eine klassische Navi App fürs Fahrrad, sondern eine Tourencommunity, die bereits vor über vier Jahren gestartet ist. So können Nutzer über die App Tourentipps sowie andere interessante Informationen wie Sehenswürdigkeiten, tolle Aussichtspunkte und entspannte Biergärten eintragen, deren Liste länger und länger wird.
Genutzt werden kann Komoot nicht nur per App auf dem Smartphone, sondern auch am PC. So ist es möglich, vorher eine Route zu überlegen und zu planen, bevor diese dann mithilfe der Fahrrad Navi App auf dem Drahtesel abgefahren wird. Dabei bietet Komoot nicht nur Touren für Renn- und Tourenradler, sondern auch Singletrails und Downhills für Mountainbiker. Die Routenführung ist nicht immer perfekt, im Großen und Ganzen aber gut. Auf dem Smartphone ist es etwas fummeliger, aber mit Geschick und ein wenig Übung auch kein Problem.
Die eigentliche Navigation während der Fahrt ist dank Abbiegehinweisen und übersichtlicher Darstellung unproblematisch. Auch eine automatische Umrechnung bei Routenabweichungen ist inklusive. Voraussetzung ist, dass das Smartphone online ist. Wer seinen Internettraffic bei fehlender Flatrate schonen will, kann aber über die App auch Touren herunterladen und sich dann offline entlang der Strecke navigieren lassen. Lediglich GPS für die Ortung muss aktiviert sein.
Wer den kompletten Umfang wünscht, kann für knapp 30 Euro alle verfügbaren Regionen weltweit freischalten. Das ist ein durchaus fairer Preis für die gebotene Leistung und ein gutes Ergebnis in unserem Fahrrad Navi Apps Test.
Vorteile:
- gute Navigation
- Community-Funktionen mit Tourentipps
- günstige Kosten für einzelne Regionen
- Nutzung auch am PC
- für Tourenrad, Rennrad und Mountain Bike
Nachteile:
- Routenplanung auf dem Smartphone etwas fummelig
Bereits seit mehr als fünf Jahren gibt es Naviki für iOS und Android. Entwickelt wurde die im Download kostenlose App von der FH Münster. Auch hier basieren ähnlich wie bei Komoot viele Touren auf den Vorschlägen von Nutzern, weshalb die Fahrrad Navi App viele verschiedene Touren vorschlägt – perfekt für den spontanen Ausflug mit dem Rad ohne eigenen Idee für ein Ziel.
Planen sie eine Tour durch städtisches Gebiet, werden bei der Routenberechnungen fahrradfreundliche Wege bevorzugt – so gehört sich das auch für eine Navi App für Fahrradfahrer. Die Basisfunktion der App ist kostenlos. Die Tourenplanung für verschiedene Fahrradtypen oder Sprachansagen bei der Navigation kosten aber und müssen erst per In-App-Kauf freigeschaltet werden. Neben der App lassen sich auch im Webportal von Naviki Touren von A nach B samt Zwischenzielen bequem am Browser planen, was die Bedienung besonders einfach macht. Zudem ermöglicht die App auf das Zugreifen von Kontakten, um zum Beispiel mit dem Fahrrad zu Freunden zu fahren.
Vorteile:
- gute Navigation
- viele Tourenvorschläge anderer Nutzer
- spezielle Touren für Rennrad und Mountain Bike
- Nutzung auch im Browser des PCs
- kostenloser Download
Nachteile:
- diverse In-App-Angebote für sinnvolle Erweiterungen
Runtastic Road Bike & Runtastic Mountain Bike im Test
Alle sportlich ambitionierten Fahrradfahrer finden mit Runtastic Road Bike und Runtastic Mountain Bike zwei hervorragende Apps für Rennrad- und Tourenfahrer sowie Mountain-Biker. Die ganz klassische Navigation von A nach B bieten beide Apps nicht, dafür aber viele Funktionen rund um die Tour. Durch eine große Datenbank von Tourvorschlägen finden sie viele Anregungen für die nächste Ausfahrt mit dem Rennrad oder Mountain Bike.
Während der Fahrt zeichnen die Apps alle wichtigen Informationen wie Streckenverlauf auf und geben diese auf dem Kartenmaterial von Open Cycle Maps und Open Street Map wieder. Neben dem Tracking der zurückgelegten Strecke per GPS und einer ausführlichen Auswertung gibt es auch eine Live-Tracking- und Motivations-Funktion.
Der Download beider Apps ist als Probeversion kostenlos, bietet aber nur einen abgespeckten Funktionsumfang. Die Pro-Vollversionen kosten je 4,99€ und bieten das volle Programm. Daher sind diese nach einem Test mit den kostenlosen Versionen zu empfehlen.
Vorteile:
- Tracking
- Tourenvorschläge anderer Nutzer
- spezielle Touren für Rennrad und Mountain Bike
- Anzeige der verbrauchten Kalorien als Schätzwert
- Streckeninformationen per Sprachausgabe
- kostenlose Probeversion
Nachteile:
- keine richtige Navigation
Die Download-Stores für iOS und Android bieten eine Vielzahl von Navi Apps, von denen einige auch speziell für Fahrradtouren geeignet oder sogar speziell hierfür entwickelt wurde. Wir haben exemplarisch drei Apps herausgepickt, die uns allesamt in ihrer Funktionalität überzeugt, sich aber auch in ihren Eigenheiten unterschieden und alle ihre speziellen Stärken haben. Sollte ihnen hingegen eine rudimentäre Fahrrad Navigation App ausreichen, können Sie auch auf Googles Allzweckwaffe Google Maps zurückgreifen, die ebenfalls kostenlos für iOS und Android angeboten wird.
Eines ist auf jeden Fall klar: Mit der richtigen Fahrrad Navi App und etwas Geschick beim Umgang wissen Sie immer, wo es langgeht – auch auf dem Fahrrad! Allerdings bieten sie im Vergleich zu reinen Navigationsgeräten für das Fahrrad auch einige Nachteile. Smartphones sind bedeutend weniger robust, können auf einer Fahrradtour mit dem Mountain Bike also schon mal leiden oder bei einem Herunterfallen gar ganz kaputtgehen.